Einmal in der Woche isst Peter bei uns zu Mittag. Früher war er als Tageskind viel bei uns. Jetzt kommt er nur noch einmal über den Mittag und besucht mittlerweile die sechste Klasse. Grundsätzlich geht er gerne in die Schule und macht seine Sache dort recht gut; denke ich zumindest.
Diese Woche, die erste nach den Herbstferien, fragte ich ihn wie er denn wieder gestartet sei. “So la, la… Habe eine Mathe-Prüfung zurückerhalten, wo ich viel gelernt habe. Leider gab es nur eine 4.” erzählte er und konnte die Enttäuschung nicht verbergen.
Anschliessend haben wir über den Sinn von Schulnoten gesprochen und warum diese da sind. Im Zusammenhang mit Noten und Prüfungen wird ja auch viel von Lernkontrollen gesprochen. Also man (resp. der Lehrer) kontrolliert was gelernt wurde. Oder man will wissen, was der Schüler verstanden hat. Und hier steht die Lehrperson in der Pflicht. Ihr Auftrag ist es, den Schülern einen Stoff so zu vermitteln, dass sie diesen auch verstehen. Schlecht Noten sind also viel mehr ein Feedback an die Lehrperson, dass sie den Inhalt nicht genügend (oder in diesem Fall: knapp genügend) erklärt hat. So gesehen sind Prüfungen nichts mehr als ein Teil der internen Qualitätsprüfung der Schule.
Da es heutzutage ja nichts mehr gratis gibt, habe ich Peter geraten er solle doch dem Lehrer sagen, dass er auch künftig gerne bereit sei, ihm bei der Qualitätskontrolle seiner Arbeit zu helfen, müsse aber für seine Dienstleistung künftig einen kleinen Betrag in Rechnung stellen…
Nachtrag:
Offensichtlich war der Klassenschnitt bei diesem Test so schlecht, dass er nun wiederholt wird… Ich hoffe der Lehrer investiert auch noch einmal etwas in die Vermittlung des Stoffes.
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